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ACLS – Advanced Cardiac Life Support

Unter dem ACLS – Advanced Cardiac Life Support wird die erweitere professionelle lebensrettende Therapie rund um den Themenbereich von Durchblutungsstörungen am Herzen, komplexen Herzrhythmusstörungen und der erweiterten Wiederbelebung des Erwachsenen zusammengefasst. Zudem gehört auch die Versorgung des akuten Schlaganfalles dazu.


Eine schöne Übersicht bietet dazu das Kreisdiagramm der American Heart Association.

Die Wiederbelebung beginnt mit der Feststellung des Kreislaufstillstandes. Zunächst wird überprüft, ob die betroffene Person auf Ansprache reagiert. Bei Bewusstlosigkeit wird anschließend nach Atmung und Puls gesucht. Die Pulskontrolle ist dabei nur für darin trainierte Anwender gedacht.
Bei fehlendem Bewusstsein und fehlender Atmung wird mit Wiederbelebungsbemühungen begonnen. Eine klare Kommunikation der Reanimation ist dabei wichtig.

Bei Auftreten von Asystolie soll 1 mg Adrenalin sobald wie möglich gegeben werden. Anschließend wird Adrenalin alle 3-5 Minuten, praktikablerweise alle vier Minuten wiederholt, solange kein spontaner Kreislauf besteht.
Nach der 3. Defibrillation soll Amiodaron in einer Dosierung von 300mg gegeben werden, eine Wiederholungsgabe mit 150mg Amiodaron soll nach der 5. Defibrillation erfolgen. Es kann auch anstatt von Amiodaron das Medikament Lidocain als Antiarrhythmikum eingesetzt werden.
Während der laufenden Wiederbelebung werden die reversiblen Ursachen, die 5 H und 5 T abgearbeitet und ggf. eine zielgerichtete Therapie in Bezug auf konkrete reversible Ursachen eingeleitet.
Durchgehend soll ein Teammitglied als „CPR-Coach“ die qualitativ hochwertige Ausführung der Basismaßnahmen im Blick haben und mit gezielten Rückmeldungen an das Team eine hohe Ausführungsqualität sicherstellen. Dabei sollen auch Feedbacksysteme eingesetzt werden.

Zunächst wird der Betroffene in Rückenlage gebracht auf eine harte Unterlage. Dann wird der Brustkorb freigemacht und mit Herzdruckmassagen (genauer Thoraxkompressionen) begonnen. Die Handballen der ersten Hand werden mittig auf das Brustbein platziert in der unteren Brustbeinhälfte. Die andere Hand greift darüber, die Finger der unten liegenden Hand werden hochgezogen, um lediglich noch eine Auflage der Handballen zu erreichen. Anschließend wird mit senkrecht darüber stehenden, konsequent durchgedrückten Armen das Brustbein mindestens 5cm, nicht tiefer als 6cm heruntergedrückt und anschließend wieder komplett entlastet. Diese Art der Herzdruckmassage wird 100-120x/Minute durchgeführt.

Nach 30 Herzdruckmassagen erfolgt durch einen weiteren Helfer die Beatmung mit dem Beatmungsbeutel und angeschlossenem Sauerstoff. Dabei werden 500-600ml Beatmungsvolumen („bis sich der Brustkorb sichtbar hebt“) verabreicht. Nach zwei Beatmungen werden erneut 30 Herzdruckmassagen ausgeführt. In diesem Verhältnis von 30 Herzdruckmassagen zu 2 Beatmungen wird die Wiederbelebung zunächst fortgesetzt, bis ein Defibrillator angeschlossen wurde.

Sobald ein Defibrillator angeschlossen wurde, wird eine Rhythmusanalyse geplant und dann für die Rhythmusbeurteilung unterbrochen. Wenn ein schockbarer Rhythmus vorliegt, wird umgehend defibrilliert. Anschließend werden Herzdruckmassagen für erneute 2 Minuten fortgesetzt. Eine möglichst minimale Unterbrechung der Herzdruckmassagen ist dabei von großer Wichtigkeit.

Nach 2 Minuten Wiederbelebung mit Beatmungen und Herzdruckmassagen wird erneut eine Rhythmusanalyse durchgeführt und ggf. erneut defibrilliert.
In dieser Phase wird möglichst ein i.v.-Zugang geschaffen und ggf. auch der Atemweg gesichert.
Nach der zweiten Defibrillation empfiehlt die AHA die Gabe von 1 mg Adrenalin i.v. oder i.o.